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Wenn sich Eltern, Lehrer und Erzieherinnen nicht sicher sind, ob ein Kind schulfähig ist, wird nach Beurteilungskriterien der kognitiven Schulreife gesucht. Im Bereich der Formerfassung und Formwiedergabe soll das Kind unter anderem diese Figur wiedergeben:
Die folgenden Lösungen dreier Kinder lassen erkennen, wer diese Aufgabe richtig gelöst hat und damit schulfähig ist.
![]() Kind 1 | ![]() Kind 2 | ![]() Kind 3 |
Fragt man die Kinder jedoch nach Gründen für ihre Lösungen,
erklärt uns Kind 1 " ...daß ein E doch kein so komisches Schwänzchen
da hinten hat" und Kind 3 "...daß der Besen doch viel besser
kehrt, wenn er mehr Borsten hat." Bei dieser Art der Aufgabenstellung führen
der kreativ-schöpferische Denkstil eines Kindes und die analytisch-präzise
Denkweise eines anderen Kindes nicht zum Erfolg. Wiederholen sich diese Erfahrungen,
stellen Kinder ihre nicht erfolgversprechende Denkstrategie in Frage und speichern
das Lernerlebnis als Versagen ab. Sie werden nach anderen Strategien suchen
und irgendwann im weiteren Lernprozeß auf Rückzug gehen oder resignieren.
Viele Eltern kennen dieses Phänomen, wenn sie von Lernblockaden ihres Kindes
sprechen.
An diesem Punkt ist es wichtig, sich diese beiden Denkstile, die im Zusammenhang
mit funktionellen Prozessen des Gehirns stehen, genauer anzuschauen. Nachfolgend
soll dies vor dem Hintergrund der Arbeit des Instituts erläutert werden.
Abb. 1 Darstellung einer EEG-Messung
L=linke Hemisphäre R=rechte Hemisphäre
Das Stuttgarter Institut für Kommunikation und Gehirnforschung untersucht verschiedene Fragestellungen mit der EEG-Spectralanalyse. Die in der Medizin normalerweise gemessenen EEG-Potentiale (Abb. 1) werden hier mit Hilfe der Fast-Fourier-Transformation in ihre einzelnen Frequenzanteile zerlegt und spectralanalytisch dargestellt (Abb. 2).
Abb. 2 EEG-Spectralanalyse
L=linke Hemisphäre R=rechte Hemsiphäre Frequenzen in Hertz (Hz)
So werden nicht nur unterschiedliche Amplitudenstärken sichtbar, sondern
auch die Frequenzbereiche, in denen diese Aktivierungen stattfinden.
Der Beta-Bereich steht für die wache, nach außen gerichtete Aufmerksamkeit,
der Alpha-Bereich für entspannte, konzentrierte und nach innen gerichtete
Aufnahmebereitschaft und der Theta-Bereich für die innere Bilder sehende
Wahrnehmung. Dem Delta-Bereich kommt durch ein modifiziertes Messverfahren -
es werden durch veränderte Ableitungspunkte Signale des Limbischen Systems
erfasst - eine neue wichtige Bedeutung zu. Hier zeigen sich nonverbale Kommunikations-
und Interaktionsprozesse.
Zur Interpretation einer Meßphase lässt sich diese im Chronospectrogrmm
darstellen (Abb.3).
Abb. 3 Chronospectrogramm einer etwa 11-minütigen Meßsequenz. Frequenzen
in Hz;
linke und rechte Gehirnhälfte sind getrennt dargestellt
am linken Rand ist der zeitliche Verlauf (in Minuten und Sekunden angegeben)
Die Aktivitäten der beiden Hemisphären sind getrennt dargestellt.
Die Aktivitäten der linken Hemisphäre stehen (beim Rechtshänder)
für das serielle, nacheinander Verarbeiten von Informationen, die der rechten
Hemisphäre für die parallele, gleichzeitige Informationsaufnahme vielfältiger
Eindrücke. Im Denkstil verarbeitet die linke Hemisphäre Informationen
analytisch-rational und ist für präzises und konkretes Umsetzen von
Wissen zuständig. Die rechte Hemisphäre dagegen verarbeitet Informationen
ganzheitlich, intuitiv und komplex.
Arbeiten beide Hemisphären koordiniert miteinander, was sich EEG-spectralanalytisch
durch annähernd ähnliche Frequenzaktivitätsmuster beider Gehirnhälften
zeigt, ist ein effizientes Ausschöpfen des eigenen Potentials möglich.
Ein standardisiertes Messverfahren ermöglicht vor dem Hintergrund zwanzigjähriger Forschungsarbeit Aussagen über konkrete Zusammenhänge und Ursachen von Lern- und Gedächtnisstörungen und anderen Beeinträchtigungen von Gehirnfunktionen. Im Institut wird auf der Grundlage dieser individuellen Messung eine neuroaktive CD erstellt, mit der Kinder, Jugendliche und Erwachsene an der Überwindung von Beeinträchtigungen arbeiten und ihre Gehirnleistungen optimieren können.
Nachfolgend exemplarisch einige Themen aus der Praxis des Instituts, die mit Hilfe der neuroaktiven CD bearbeitet werden können:
Dominanz der linken Hemisphäre
Bei diesem Chronospectrogramm sind die stärkeren Aktivitäten der linken Hemisphäre deutlich sichtbar - dieser Mensch hat momentan Mühe, sein Denken auszurichten und sich konzentiert einer Aufgabe zu widmen. Er ist zudem stark ablenkbar. Seine für ihn erstellte CD wird am Ausgleich der Hemisphären arbeiten, um ihm den Zugang zum konzentrierten Arbeiten wieder zu ermöglichen.
Abb. 4 Chronospectrogramm mit Linkshirndominanz
Stress
Die starken Streß-Symptome bei etwa 8 Hz werden durch Einspielen der individuell angefertigten neuroaktiven CD reduziert. Im Chronospectrogramm (Abb. 5) ist nach etwa 7 Minuten (Zeitachse links) die Wirkung der neuroaktiven Musik zu sehen.
Abb. 5 Chronospectrogramm mit Streß-Thematik
Störungen durch Wechselstrom
Durch eine Stehlampe mit Dimmer wurde eine Störung durch Wechselstrom verursacht, in der Ableitung ist dies in der rechten Hemisphäre zu sehen. Nach Ausschaltung dieser Störquelle (bei 2 Minuten 11 Sekunden) normalisieren sich die Gehirnaktivitäten.
Abb.6: Chronospectrogramm mit Störungen durch Wechselstrom
Blockaden
Ein linkshändiges Mädchen wurde in der Grundschule während des Schreiblernprozesses auf rechtshändiges Schreiben umgestellt. Die sich daraufhin einstellenden Synchronisationsprobleme sind in einem zeitlichen Ausschnitt der Messung sichtbar (Abb. 7). Die Blockierungen in der linken Hemisphäre traten nur beim Schreiben auf und führten letztendlich zu einer nachvollziehbaren Verweigerungshaltung bei Schreibaufgaben. Durch die für sie erstellte neuroaktive CD soll ihr Gehirn lernen, während des Schreibens wieder in einen harmonischen synchronen Zustand zu kommen, so daß sich die Blockierung in diesem Bereich lösen kann.
Abb. 7 Blockade in der linken Hemisphäre
Probleme in der synchronen Zusammenarbeit der Hemisphären oder Stress sind nur Beispiele der möglichen Ursachen von Lernstörungen und Beeinträchtigungen von kognitiven Leistungen. Das Feld der Ursachen, die im Institut messtechnisch erfasst werden können, ist weitaus größer. Die Darstellung (Abb.8) gibt einen kleinen Einblick in Themen der möglichen Ursachen, die sich nicht nur auf den Bereich des schulischen Lernens beschränken.
Abb. 8: Mögliche Ursachen von Lernstörungen
Für Unterrichtende und betroffene Eltern jedoch ist es wichtig, in der
täglichen Arbeit sich der Zusammenhänge bewusst zu werden, um gegebenenfalls
das Lernangebot neu zu strukturieren. Die Komplexität der zugrundeliegenden
dynamischen Prozesse lässt sich im Chronospectrogramm grafisch darstellen
und ermöglicht individuelle Aussagen und das Erstellen von Trainingskonzepten.
Nachfolgend soll beispielhaft die Bedeutung der synchronen Zusammenarbeit von
rechter und linker Gehirnhälfte erläutert werden.
Der Mensch besitzt zwei Gehirnhälften, wobei die rechte Hemisphäre
für Funktionen der linken Körperseite zuständig ist und die linke
Hemisphäre für die der rechten Körperseite. Das Corpus callosum
ist eine dichte Ansammlung von Nervenfasern, die die beiden Hälften miteinander
verbindet und den Informationsaustausch zwischen beiden gewährleistet.
Beide Hemisphären verarbeiten dabei die Informationen unterschiedlich.
Während (beim rechtshändigen Menschen) die linke Hemisphäre Informationen
seriell, das heißt nacheinander verarbeitet, sich an Reihenfolgen orientiert
und damit auch langsamer arbeitet, geht die rechte Hemisphäre parallel
vor. Sie erfasst in komplexen Bildern und verarbeitet Informationen damit gleichzeitig.
Dadurch kann sie wesentlich mehr Informationen verarbeiten als die linke Hemisphäre.
Durch schulisches Lernen und Studium werden zum größten Teil linkshemisphärische
Fähigkeiten trainiert, was mitunter einseitiges Ausrichten auf serielles
Erfassen und Abtasten von Wissensinhalten bedeutet. Oft werden rechtshemisphärische
Talente wie Kreativität und komplexe Aufnahmefähigkeit dadurch begrenzt.
Symptomatisch ist das Phänomen, daß viele Eltern ihr Kind als aufgeweckt
und begabt erleben, während es gleichzeitig in der Schule Schwierigkeiten
hat. Viele Pädagogen stellen sich heute immer mehr diesen Erkenntnissen
und suchen nach Möglichkeiten, um ganzheitliches Lernen zu vermitteln.
Dabei ist es wichtig, nicht im alleinigen Aufbau von rechtshemisphärischen
Strukturen steckenzubleiben. Lernmethoden sollten so ausgerichtet sein, daß
sie die Beteiligung beider Hemisphären zulassen. Die rechte Hemisphäre,
die bildhaft, emotional, komplex und ungebremst Informationen aufnimmt und verarbeitet,
kann in synchroner Zusammenarbeit mit der linken Hemisphäre, die strukturiert,
analysiert und auswählt, den Zugang zu neuen Potentialen ermöglichen.
Neue kreative Denkstrukturen können sich entfalten, lebendiges und dauerhaftes
Lernen wird möglich. Die Fähigkeiten der rechten und linken Hemisphäre
zu integrieren bedeutet intellektuelles, kreatives und persönliches Wachstum.
Eltern haben Möglichkeiten, Ursachen von Synchronisationsproblemen der
Hemisphären schon im Kleinkindalter zu begrenzen. Indem Kleinkindern die
Möglichkeit gegeben wird, zu krabbeln, wird die Vernetzung der beiden Gehirnhälften
gefördert. Durch die Über-Kreuz-Bewegungen beim Krabbeln werden wichtige
Kreuzpatterns angelegt. Alte, noch nicht vergessene Kinderspiele ("Zehnerle",
Hüpf- und Klatschspiele) trainieren diese Fähigkeiten kinderleicht
und spielerisch.
In der Schule sollten Kinder mit Tendenz zu Hemisphärendominanz zentral
sitzen. Sitzt ein Kind über längere Zeit an einem Seitenplatz im Klassenzimmer,
erhält es Informationen auf das Ohr und Auge einer Seite Bruchteile von
Sekunden früher als auf die Sinnesorgane der anderen Seite. So kann unbeabsichtigt
ein Lernproblem entstehen. Dem kann vorgebeugt werden, indem in regelmäßigen
Zeitabständen die Plätze im Klassenzimmer gewechselt werden. Lehrer
und Eltern können durch methodischen Wechsel Impulse schaffen zur Integrationsförderung
von rechter und linker Hemisphäre: Kindern aufzeigen, wie man an Aufgaben
vom Detail zum Ganzen und vom Ganzen ans Detail herangehen kann. Indem Kindern
sowohl rechtshemisphärische als auch linkshemisphäriche Lernangebote
gemacht werden, kann auch der einseitigen Ausrichtung von Denkstilen vorgebeugt
werden.
Viele Eltern setzen zusätzliche Hilfen und therapeutischen Techniken ein.
Hier kann die neuroaktive CD des Instituts auch zusätzlich die Effizienz
von individuell bewährten therapeutischen Maßnahmen verstärken.
Ein Beispiel gibt einen kleinen Einblick in die Arbeit des Instituts im Forschungsbereich. Durch das erweiterte Messverfahren ist es möglich geworden, manche Phänomene aus dem Bereich des Spekulativ-Nebulösen auf eine sachlich-konkrete erfahrbare Ebene zu bringen. So zeigen sich im Chronospectrogramm von Schülern und Lehrern wechselseitige Kommunikationsprozesse nonverbaler Natur. Das zeigt auf, daß eine positive Beziehungsebene die beste Lernvoraussetzung für Kinder - und Erwachsene ist.
In der langjährigen Forschungsarbeit des Instituts wurden und werden immer wieder Erkenntnisse, die bei Messsungen von Hochleistern gewonnen werden, umgesetzt in den Anwendungsbereich der CD-Forschung und in methodische Empfehlungen. Ein Beispiel: Der Vergleich von einem Weltmeister im Schnellesen mit einem normal lesenden Menschen konnte hier wichtige Impulse geben für optimierte Prozesse zur Steigerung der Lese- und Gedächtnisleistung.
Menschen mit unterschiedlichen Anliegen und Problemen können sich im Institut
eine neuroaktive CD erstellen lassen. Die Grundlage zu deren Erstellung ist
eine EEG-spectralanalytische Messung durch die Fachkräfte des Instituts.
Im Anschluß an diese Messung kann in der Interpretation der Messdiagramme
gezielt auf persönliche Anliegen eingegangen werden und individuelle Wege
aufgezeigt werden. Mit der nach einigen Wochen erstellten CD arbeitet der Klient,
wie es in der Besprechung empfohlen wurde. Regelmäßiges Training
soll Lernprozesse verschiedener Art verbessern und unterstützen und helfen,
persönliche Potentiale zu entfalten und die Gehirnleistung zu optimieren.
Die CD arbeitet nicht mit Subliminaltechniken. Grundlage und Träger
der CD sind speziell eingespielte Musikstücke, die nach gehirngerechten
Kriterien ausgewählt wurden. Die weitere Bearbeitung der individuellen
CD berücksichtigt die in der Messung erhobenen Parameter.
Einige Beispiele des Einsatzes der CD sollen nachfolgend beschrieben werden:
Lernen
- Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Lernstörungen verschiedener Art
- Gedächtnisstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Lese-Rechtschreibschwächen
- Aufmerksamkeitsschwierigkeiten
- Lernblockaden
- emotionale Probleme und Verhaltensauffälligkeiten
- Prüfungsangst
- Grob- und feinmotorische Probleme
- Wahrnehmungsstörungen
- Kreativitätssteigerung
- Optimierung und Potentialförderung im Hochleisterbereich wie Sport und Management
- Weiterbildung im Beruf
- Entfaltung persönlicher kreativer Möglichkeiten
- Stressreduktion
Überwindung cerebraler Schädigungen
- Unterstützung und Intensivierung von therapeutischen Maßnahmen
- Effektivität in der Rehabilitation erhöhen
- Neubahnung ausgefallener funktioneller Prozesse des Gehirns
- Auflösen von Blockaden
Die Arbeit des Instituts mit individuellen Einzelmessungen zur CD-Erstellung stellt nur einen Teil des gesamten Arbeitsbereiches dar. Das EEG-spectralanalytische Messverfahren findet in unterschiedlichen Forschungsbereichen inzwischen Anwendung.
Lernforschung
- Erforschung effizienter Konzepte zur Optimierung von Lernen
- Weiterbildung und Schulung von pädagogischem Fachkräften
- Gestaltung pädagogischer Tage
- Konzepte zur Optimierung von Lernen
Medizinisch-therapeutische Forschung
- Hilfsmittel zur Therapie cerebraler Schädigungen
- Effektivierung der Rehabilitation in Zusammenarbeit mit Ärzten, Therapeuten und Angehörigen
- Techniken neuronaler Bahnungen
- Schulung von Therapeuten
Forschungsprojekte
- Analyse und Untersuchung von besonderen Fähigkeiten
- Nachweis der Wirksamkeit verschiedenster therapeutischer Techniken
- Untersuchung medizinischer Heilverfahren
- Überprüfung von Kommunikationsphänomenen und Trainingsmethoden verschiedenster Art, z.B. im Managementbereich
- Schulartenvergleichende Untersuchung von Lernverhalten
- Forschung und Entwicklung von therapeutischen Techniken und Geräte
- Forschung und Weiterentwicklung von Messverfahren
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