INSTITUT für
KOMMUNIKATION und GEHIRNFORSCHUNG
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Informationen zum Gebrauch der neuroaktiven CD für Cerebralgeschädigte
Nach der EEG-spectralanalytischen Messung am Institut wird eine individuell auf Ihre Bedürfnisse und Erfordernisse angepasste CD hergestellt. Im Verlauf der weiteren Arbeit außerhalb des Instituts soll der Klient die erstellte Musik über einen Kopfhörer hören, während der Therapeut oder die Angehörigen mit ihm arbeiten um die Wiedererlangung ausgefallener Funktionen zu fördern. Die gleichzeitige Arbeit an fehlenden Bewegungsmustern während des Hörens und das Üben vertieft die Wirkung der Musik und beschleunigen das Greifen der therapeutischen Interventionen. Mit der CD sollte 2 bis 4 Mal täglich 10-30 Minuten gearbeitet werden. Bei regelmäßiger täglicher Anwendung können sich oft schon nach relativ kurzer Zeit erste Erfolge einstellen.
Zum Gebrauch des Kopfhörers
- Die Ohrschalen des Kopfhörers sollten jeweils das ganze Ohr umschließen. Die Musikleistung sollte ein Frequenzspektrum bis 20.000 Hz aufweisen. Ein Funkkopfhörer ist sinnvoll, da man dabei keine Kabelverbindung benötigt, was gerade bei Körperübungen sehr praktisch ist. Bitte verwenden Sie keinen Infrarotkopfhörer, da dieser meistens nur Frequenzen bis 18.000 Hz überträgt.
- Bitte überprüfen Sie die Lautstärke, die sich im mittleren bis unteren Bereich bewegen sollte, bevor Sie den Kopfhörer aufsetzen.
- Achten Sie darauf, daß sich die linke Kopfhörerschale auch wirklich auf dem linken Ohr bzw. die rechte Kopfhörerschale auf dem rechten Ohr befindet. Auf den jeweiligen Ohrschalen befindet sich eine entsprechende Markierung.
Im Einzelnen sind noch folgende Punkte bei der Anwendung wichtig:
- Die Durchführung der Übungsmaßnahmen beim Cerebralpatienten erfordert in den meisten Fällen die Zusammenarbeit mit einem Therapeuten, da auf die korrekte und präzise Ausführung der zu trainierenden Bewegungs- und Sprachmuster sorgfältig geachtet werden sollte. Angehörige, die die Übungen mit dem Betroffenen trainieren möchten, sollten sich zumindest entsprechend schulen oder anweisen lassen.
- Alle Maßnahmen sollten in Absprache mit dem zuständigen Arzt erfolgen.
- Es sollten immer einzelne Teilziele als Arbeitsschritte gesetzt werden und deren Erlangung als Erfolg gefeiert werden.
- Die nutzbringende Zielsetzung ist ebenfalls ein wichtiger Motivator. Beispielsweise ist es effektiver, nicht nur den Arm auf und ab zu bewegen, während die Musik gehört wird, sondern den Arm auf ein Glas zubewegen, damit der Klient bald wieder selbständig trinken kann.
- Alle Beteiligten sollten sich mental um eine positive Ausrichtung nicht nur ihrer Sprache, sondern auch ihrer Gedanken bemühen. Wie Günter Haffelder meßtechnisch nachweisen konnte, findet im Delta-Wellen-Bereich der Gehirnschwingungen die Übertragung nonverbaler Informationen und Gedankenmuster statt. Somit übertragen sich konstruktive Gedanken zwischen Betreuer und Patient ebenso wie solche, die sich auf die Motivation des Patienten ungünstig auswirken.
Wichtig ist auch zu erwähnen, daß gerade bei Cerebralkranken im Verlauf der Arbeit krisenhafte Abschnitte aufreten können, die oft Zeichen einer nahe bevorstehenden deutlichen Besserung der Situation des betroffenen Menschen sind. Gerade hier sollten Angehörige und Therapeuten durch positive Worte und Gedanken die Motivation zum Weitermachen unterstützen.
Je nach Verlauf der Behandlung kann nach einem halben bis einem Jahr ein weiterer Besuch im Institut sinnvoll sein, wenn die Verbesserung der Situation des Klienten weiter fortschreitende Vorgehensweisen möglich macht, zum Beispiel das Trainieren differenzierter Sprach- und Bewegungsmuster. Die erneute Messung wird in diesem Fall durchgeführt, um die CD an die aktuelle Situation anzupassen und abzustimmen.